Fry Fern

Anders, Maria
11,99 Buch
Jetzt probelesen

Beschreibung

 

Als Fry, der 12-jährige Adoptivsohn des reichen Bankers Augustus Fern, im Naturkundemuseum Plottenberg zwei mysteriöse, aber sehr lebendige Echsen entdeckt, ist er sich sicher: Diese Tiere sind nicht von dieser Welt. Die sich plötzlich überschlagenden Ereignisse sprechen dafür: Das Wetter spielt verrückt und ein Falke namens Mr. Finley überbringt ihm eine aufregende Botschaft. Fry will unbedingt herausfinden, ob er wirklich der Sohn des verschollenen Zauberers Meisters Facundo ist und folgt dem Falken durch ein geheimes Portal...

 

Leseprobe: 

 

 

FF1

 

1 - Kein Tag wie jeder andere

 

Es war ein trüber Mittwochmorgen und die Sommerferien waren gerade vorbei. Fry, der zwölfjährige Adoptivsohn des reichen Bankers Augustus Fern, trat wie ein Weltmeister in die Pedale seines Rennrads. Er war gerade auf dem Weg zum Städtischen Naturkundemuseum Plottenberg - denn in seiner Schule war Wandertag. Fry besuchte die siebte Klasse des Frankfurter Justus-Neu-Gymnasiums und freute sich sehr darauf, zwischen Fossilien und ausgestopften Tieren einen interessanten Tag zu verbringen.

 

Nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr raste der Junge noch schneller durch die vollgestopften Straßen der Innenstadt. Er wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Geschickt schlängelte er sich vor den Ampeln an den wartenden und hupenden Autos vorbei.

 

Da fing es an zu regnen. Erst waren es nur ein paar Tropfen, doch schon bald schüttete es wie aus Eimern. Kurze Zeit später klebte Fry das dünne, hellblaue T-Shirt auf der Brust und seine wilden, roten Haare hingen ihm so wirr ins Gesicht, dass er Mühe hatte, geradeaus zu schauen. Also musste er sein Tempo wieder drosseln. Nun radelte der Junge vorsichtiger weiter, denn er hatte Angst, auf der regennassen Straße auszurutschen. Mittlerweile war nicht nur sein T-Shirt patschnass, sondern auch seine Jeans und die Turnschuhe. Ach, egal, die Klamotten würden schon wieder trocknen. Fry liebte den Regen. Noch nie hatte er sich etwas aus schlechtem Wetter gemacht.

 

„Hey, ihr da oben“, rief er scherzend und hob eine Faust drohend zum Himmel.

 

„Hört sofort damit auf, sonst komm ich euch noch da hoch.“

 

Dann fuhr er fröhlich pfeifend weiter. Er ahnte ja an jenem Morgen noch nicht, wie schnell seine Worte wahr werden sollten.

 

 Als Fry sich wenige Minuten später aus dem Innenstadt-Gewühle herausgekämpft hatte, bemerkte er zu seiner Erleichterung, dass die Sonne ein wenig schien. Dann würden auch seine Klamotten bald wieder trocken sein. Endlich erreichte er den Stadtpark, in dem das Museum stand. Immer noch sehr vorsichtig fuhr Fry über die nassen, sauber angelegten Wege und konnte schon von Weitem die beiden riesigen Dinosaurier-Skulpturen sehen, die sich rechts und links neben dem Eingang des Naturkundemuseums Plottenberg in die Höhe reckten.